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Allergien – was tun?

Leben besteht aus Aktion und Reaktion. Gesundheit spielt sich im mittleren Bereich zwischen den Aktions- und Reaktionsextremen ab. Grenzüberschreitungen der Reaktion noch der einen oder anderen Seite bezeichnen wir als Krankheit – Karl Windstosser

Gerade für unser Immunsystem gilt dieser Ausspruch von Karl Windstosser. Mangelnde Immunleistung führt zu rezidivierenden bzw. nicht ausheilenden Infekten. Regiert das Immunsystem über, kommt es zu unverhältnismäßigen Reaktionen auf eigentlich harmlose Strukturen wie z.B. Blütenpollen oder es kommt zu zerstörerischen Angriffen gegen Körperstrukturen.

Die äußerst komplexen Zusammenhänge des Immunsystems sind bis heute nicht in allen Einzelheiten und Zusammenhängen bekannt. Zahlreiche belastende Faktoren wirken auf unsere Abwehr ein und sind in der Lage, Blockaden und Fehlregulationen herzurufen. Die große Bandbreite an möglichen Störeinflüssen macht in vielen Fällen eine exakte, zielgerichtete Therapie schwierig bis unmöglich. Bei einer auf nur einen (möglichen) Einflussfaktor zugeschnittenen Therpie besteht die Gefahr, dass eine solche „Schmalspurtherapie“ nur einem eng begrenzten Bereich Wirksamkeit zeigt und nur kurzfristig im Sinne einer symptomatischen Besserung vorhält.

Ein unspezifischeres Vorgehen im Sinne einer Umstimmungstherapie hat zum Ziel, durch Entlastung, Regulation, Zufuhr von Wirkstoffen und Informationen eine Normalisierung der Funktion des Immunsystems zu erreichen. Sicherlich ist es nicht immer leicht, dieses Ziel zu erreichen – schon gar nicht in sehr kurzer Zeit!

Allergische Reaktionen symptomatisch zu behandeln ist sicherlich nicht falsch. Wenn die Augen tränen, die Nase läuft, der Hals kratzt oder die Haut juckt, dann ist es sehr erleichternd, diese Symptome zu lindern. Nachhaltig wird das nicht sein, mit dem Beenden der Anwendung der akuten symtpomatischen Medikation werden die Beschwerden wieder aufflackern.

Nie ist eine heiße Krankheit mit Kaltem geheilt worden und nie eine kalte Krankheit mit Heißem -Paracelsus (1493 – 1541)

Grundlage jeder Regulationstherapie ist es, die körpereigene Regilationsfähigkeit wieder herzustellen. Ein hoher Anspruch angesichts der Flut der Stoffe, die von unserem Körper aufgenommen werden. Unser Stoffwechsel hat für viele dieser meist neu erschaffenen Verbindungen keine leistungsfähigen Wege der Verstoffwechslung. Folge: Die Stoffe, die nicht abgebaut, umgewandelt, abtransportiert und ausgeschieden werden können, werden zunächst im „Abfalleimer“ des Körpers, dem Zwischenzellraum, abgelagert.

Dieser Zwischenzellraum ist von enormer, oft unterschätzter Bedeutung!

Genau hier liegt jedoch der wichtigste Unterschied zwischen der heute in der wissenschaftlich dominierten Medizin, die auf der Zellularpathologie basiert ist und der Erfahrungsheilkunde, deren Grundlage die Humoralpathologie darstellt.

Die fundamentalen Unterschiede in aller Kürze:

Zellularpathologisch betracht entsteht eine Erkrankung durch eine Einschränkung der Funktion von Körperzellen

Humoralpathologisch betrachtet ruft ein Abweichen von der gesunden Zusammensetzung bzw. Beschaffenheit der Körpersäfte (= Eukrasie), also eine Dyskrasie erst die fehlerhaften Zellfunktionen hervor. Die Beachtung des Milieus, in dem Zellen sich befinden und der möglichen Ursachen für das Entstehen der Dyskrasie sind von großer Bedeutung:

  • Unterdrückung bzw. Zurückschlagen von Krankheiten
    Unterdrückte Schweißabsonderung, unterdrückte Hautausschläge, unterdrückte Entzündungsprozesse, unterdrücktes Fieber.
  • Falsche oder schlechte Ernährung
    Mangel- oder Überernährung, vergiftete oder denaturierte Lebensmittel, belastetes Trinkwasser, Kochsalz- oder Gewürzüberdosierung, Alkohol-, Genussmittel-, oder Arzneimittelabusus.
  • Sauerstoffmangel durch schlechte Atmung oder vergiftete Luft Oberflächliche Atmung, Bewegungsmangel, verschmutzte Luft, Tabakmissbrauch, steigende Radioaktivität der Atmosphäre, Umweltgifte.
  • Belastung des R.E.S. durch Strahlen
    Röntgen- und Radiumbestrahlungen, Erdstrahlen auf Reizzonen, Magnetfelder
  • Chronische Vergiftungen durch Herde (Eigenvergiftungen)
    Fokalherde: Zähne, Tonsillen, Nebenhöhlen, Gallenblase, Appendix, gynäkologischer Raum
  • Umweltverschmutzung durch „seelische Vergiftung“
    Unbewältigte Konflikte, Frustrationen, ständige Erregungen mit Verschiebung
    des vegetativen Gleichgewichtes, negative Gedanken (Zweifel und Ängste).

Die Berücksichtigung des Gewebemilieus im Rahmen der Therapie ist eng mit dem Namen des österreichischen Arztes Dr. Alfred Pischinger (1899-1983) verbunden.

Pischingers wissenschaftliche Lehre einer Grundregulation des Organismus über das Bindegewebe hatte in weiten Bereichen revolutionäre Folgen. Pischinger belegte, dass der Körper aus vielen biologischen Systemen besteht, die miteinander vernetzt sind. In diesem System besteht ein ständiger Austausch, sowohl was Nährstoffe und Abfallstoffe angeht als auch Informationen betreffend.

Gibt es in der Zusammensetzung des die Zelle umgebenden Milieus keine Belastungen, ist also der Pischinger-Raum „gesund“, so funktioniert die Ver- und Entsorgung der Organzellen reibungslos. Sämtliche Schlacken werden über die Lymphe und das Blut abtransportiert und der Verstoffwechslung oder  usscheidung zugeführt. Die nervale Versorgung der Organzellen über die Endverzweigungen des vegetativen Nervensystems (siehe Skizze) funktioniert einwandfrei. Beweglichkeit und Funktion der Abwehrzellen ist normal und effektiv.

Dieser gesunde Zustand wird im Laufe des Lebens zunehmend durch Toxine beeinträchtigt. Toxine wie z.B. Bakterienstoffwechselprodukte, Schwermetalle (Quecksilber, Blei, Palladium), Wohngifte wie Formaldehyd, Reste von Medikamenten, Farbstoffen, künstlichen Aromastoffen, Medikamentenresten usw., aber häufig auch durch Toxine, die aus Stoffwechselvorgängen stammen. Aspekte wie säurelastige Ernährung, Sauerstoffminderversorgung usw. müssen mit beachtet werden. Damit diese Toxine den Organzellen möglichst wenig schaden, werden sie im Pischinger-Raum
zwischengelagert. Regelmäßige Einlagerungen auch in jeweils gering
erscheinender Menge addieren sich im Laufe der Zeit zu einer krankmachenden Belastung. Kommt es hier zur Überladung mit Toxinen, kommt es zur Beeinträchtigung der Funktionalität des Pischinger-Raumes: Es kommt zu Störungen bei der Zufuhr von Nährstoffen und der Abfuhr von Schlacken.

Um eine weitere Belastung dieses wichtigen Systems zu verhindern, intensiviert der Körper in vielen Fällen seine Abwehrreaktionen. Jeder weitere eindringende Stoff wird vehement bekämpft. Überreaktionen des Abwehrsystems sind oft die Folge.

Durch die Veränderung des Milieus kann jedoch auch der gegenteilige Effekt eintreten. Sind die Abwehrzellen nicht mehr in der Lage, ihre Aufgaben in den vorliegenden veränderten Milieubedingungen wahrzunehmen, so kann die Tätigkeit des Abwehrsystems auch drastisch reduziert werden. Es kann z.B. passieren, dass Zellentartungen nicht entdeckt werden und entsprechende Abwehrreaktionen ausbleiben.

Die Vergiftung des Körpers ist eine sehr gefährliche Krankheit des Menschen. Durch die Vergiftung entstehen alle anderen Krankheiten – Paracelsus

Ziel aller umstimmenden und regulierenden Therapien ist die Wiederherstellung der gesunden Reaktion und Regulation. Unter der Anwesenheit belastender, blockierender Toxine ist eine solche Regulationstherapie in aller Regel nicht von Erfolg gekrönt.

Ist das Gewebsmilieu lange bzw. intensiv genug gestört und dauern die störenden Einflüsse über einen längeren Zeitraum an, reagiert der Körper nach Versagen seiner Kompensationsmechanismen mit manifester Krankheit. Es kommt zu Fieber, Entzündungen oder Allergien, zu Durchfall oder zur Verstopfung, zu vermehrter Schweißbildung oder übermäßiger Trockenheit der Haut, zu Ekzemen und Geschwürsbildung, zur Sekretvermehrung aus Nase, Ohr und Auge, bei Frauen verändert sich die Regelblutung oder es kommt zu Harnveränderungen und am Ende zu Ablagerungen in Körperflüssigkeiten und Körperhöhlen, zu Degeneration und Entartung. Auch Haarausfall ist oft zu beobachten (Haare sind Toxindepots!).

Die belastenden Toxine werden dabei prinzipiell durch körpereigene vom Inneren zur Peripherie getrieben. Auch eine Therapie soll grundsätzlich die edlen inneren Organe schützen, indem man Giftstoffe zu den unedlen Organen hin ableitet – diese sind in erster Linie Haut und Schleimhaut, also die Grenzflächen des Körpers. Nach dieser Vorstellung sind die meisten Erkrankungen von Haut und Schleimhaut der Versuch des Körpers, sich von Giftstoffen zu befreien.

Grundsätzlich sollte man diese Vorgänge therapeutisch unterstützen. Der größte Fehler, den man machen kann, ist eine Unterdrückung, durch die die Krankheit ins Innere zurückgetrieben wird. Nicht selten sind die Folgen dann schlimmer als die Ausgangssymptomatik.

Die Entgiftung – die Mutter aller Therapien

Auf die Frage nach den drei wichtigsten Therapieverfahren soll der Kräuterpfarrer Sebastian Kneipp geantwortet haben: „Erstens Entgiftung, zweitens Entgiftung und drittens Entgiftung.“

Die Ausleitung von Giftstoffen durch Heilpflanzen blickt auf eine lange Tradition zurück und ist auch in der modernen Naturheilpraxis unersetzbar. In erster Linie nutzt man die Kräfte der Pflanzen zur Anregung körpereigener Ausscheidungen. Inzwischen konnten wissenschaftliche Untersuchungen auch eine spezifische Wirkung vieler Heilpflanzen belegen, beispielsweise bei Intoxikationen durch Schwermetalle oder Pestizide. Beim Studium der alten Meister wie Paracelsus oder Tabernaemontanus kann man feststellen, wie alt dieses Wissen bereits ist – und wie gut es in unser heutigen Zeit nach wie vor umgesetzt werden kann!

Wichtige Konzepte zur Entlastung des Organismus

Senkung der Säurelast

Entsäuerungsinfusion I

  • 250 oder 500 ml NaCl-Lösung 0,9%
  • 1 Ampulle Natriumhydrogencarbonat 8,4% (Köhler)
  • 2 Ampullen Derivatio (Pflüger)

Entsäuerungsinfusion II

  • 250 oder 500 ml NaCl-Lösung 0,9%
  • 5-10 Ampullen Lactopurum (Pflüger)
  • 2 Ampullen Derivatio (Pflüger)

Die Infusionen 1-2 mal wöchentlich im Wechsel über mindestens 20 Minuten infundieren. Die Infusion I dient der Unterstützung der Abpufferung von Säuren, die Infusion II fördert die Auslagerung meist saurer Schlackendepots. Zusammen fördern sie eine Milieusanierung mit dem Ziel, die Belastung des Pischinger-Raumes zu reduzieren. Eine Anwendung von jeweils 10 Infusionen bildet eine gute Basis für Umstimmungstherapien.

Die Entsäuerung sollte zwischen den Infusionen weiter vorangetrieben werden. Dazu eignen sich sehr gut äußere Anwendungen wie z. B. Entsäuerungsbäder oder Entsäuerungsduschen, aber auch die Einnahme Säure abbindender Mittel zur primären direkten Senkung der Säurelast bieten sich hier an.

Zur äußeren Anwendung wird Natron (Natriumhydrogencarbonat = Natriumbicarbonat), z.B. Kaiser-Natron und nicht zu grobes Meersalz ohne Zusätze zu etwa gleichen Teilen miteinander vermischt. Für ein Vollbad wird eine knappe Handvoll der Mischung ins Badewasser gegeben. Ein Entsäuerungsbad sollte etwa 45 bis 60 Minuten dauern.

Auch unter der Dusche bietet sich die Möglichkeit, die Entsäuerung zu unterstützen. Nach dem Befeuchten der Haut das Wasser abstellen und 1 El des Natron-Meersalzgemisches auf der Haut verteilen. Kurz einwirken lassen und dann abduschen. Nicht zu lange einwirken lassen, das könnte die empfindliche Haut reizen.

Zur medikamentösen oralen Unterstützung der Entsäuerung eignen sich z.B.

Biochemie Pflüger

  • Nr. 9 Natrium phosphoricum
  • Nr. 10 Natrium sulfuricum
  • Nr. 23 Natrium bicarbonicum jeweils 5 Tabletten täglich

Basosyx Tbl. (Syxyl)
6 Tbl. tgl. 1 Std nach dem Essen

Girheulit Tbl. (Pflüger)
3 x tgl. 2 Tbl.

Behandlung der Milz

Die Berücksichtigung der Milz bei der Regulation des Immunsystems ist unerlässlich. Dieses wichtige lymphatische Organ erfährt oft zu wenig Beachtung. Humoralpathologisch besteht die Aufgabe der Milz hauptsächlich darin, Schwarzgalle = Melancholiera abzubauen. Ist die Funktionalität dieses Organs eingeschränkt, kommt es zu Erkrankungen, die durch ein Übermaß an Schwarzgalle = Melancholera hervorgerufen werden. Dazu zählen u.a. mangelhafte Heilungsreaktionen, Chronifizierungen, Degenerationsprozesse, Kristallisationsprozesse.

Hirschzungenfarn (Scolopendrium vulgare)

Eines der wichtigsten Milzmittel

Wirkkriterien:

kühlend, trocknend, zusammenziehend, verdünnend, trocknet und verzehrt zähen Schleim, kühlt unnatürliche Hitze, zerteilt melancholische Säfte

Indikationen:

  • Milzverstopfung, Milzschwellung, Milzsucht, Seitenstechen, Pfortaderstau, plethorische Zustände von Leber und Milz
  • Magenschmerzen: Trocknet den Magen von Schleim
  • Blutige Durchfälle und andere Bauchflüsse
  • Beschwerden durch melancholisches Phlegma: Schwere Träume, Schwermut, Traurigkeit
  • Reinigt das Blut, stärkt das Herz

Anwendung:

Hirschzungenfarnkrauttrank bzw. Hirschzungengewürzmischung nach Hildegard von Bingen (Jura Naturheilmittel)

Als fertige Zubereitung oder zur Selbstbereitung

  • 1 l Wein
  • 6 g Hirschzungenfarnkraut, getrocknet
  • 100 g Honig
  • 5 g langer Pfeffer
  • 20 g Zimtrinde

Hirschzungenfarnkraut in Wein kochen, Honig hinzufügen und ein zweites Mal aufkochen. Mit Pfeffer und Zimt nochmals aufkochen und abfiltern.

Die Kurdauer beträgt 4–6 Wochen. In der ersten Woche dreimal täglich 1 Likörglas nach dem Essen, danach vor und nach dem Essen 6–8 Wochen lang einnehmen.

Eine Unterstützung der Tätigkeit der Ausleitungsorgane ist wichtig, um im PischingerRaum eingelagerte Substanzen aus dem Körper zu entfernen, nachdem sie mobilisiert worden sind. Eine Anregung der Niere und der Leber ist von sehr großer Bedeutung:

Ausleitung über die Niere

  • Fol. Betulae (Birkenblätter) 30,0
  • Hb. Urticae (Brennnesselkraut) 30,0
  • Hb. Equiseti (Ackerschachtelhalmkraut) 20,0
  • Hb. Virgaureae (Echtes Goldrutenkraut) 20,0

M.f.spec.
D.S. : Nierentee. 1 Tl pro große Tasse mit kochendem Wasser übergießen,
10 Minuten ziehen lassen. 3 Tassen täglich

Ausleitung über Leber/Galle

  • Sem. Cardui Mariae cont. (Mariendistelfrüchte, angestoßen) 30,0
  • Fol. Menthae pip. (Pfefferminzblätter) 30,0
  • Rad. Cichorii (Wegwartenwurzel) 20,0
  • Hb. Taraxaci c. Rad. (Löwenzahnkraut mit Wurzel) 20,0

M.f.spec.
D.S. : Leber/Galletee. 1 Tl pro große Tasse mit kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen. 3 Tassen täglich

Je nach Notwendigkeit kann auch noch eine dritte Teemischung eingesetzt werden, die die Mobilisierung von Schlackenstoffen aus dem Pischinger-Raum und nach Möglichkeit auch aus den Zellen selbst unterstützt

Bindegewebe-Entschlackungstee

  • Fruct. Anisi (Anisfrüchte) 30,0
  • Hb. Fumariae (Erdrauchkraut) 20,0
  • Rad. Saponariae (Seifenkrautwurzel) 20,0
  • Rad. Liquiritiae (Süßholzwurzel) 20,0

M.f.spec.
D.S. : Entschlackungstee. 1 Tl pro große Tasse mit kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen. 3 Tassen täglich

Regulation des Darmes

An der Regulation der Tätigkeit des Immunsystems hat das Darmsystem einen sehr wesentlichen Einfluss. Hier findet ein intensiver Kontakt zwischen den als Nahrung zugeführten Fremdsubstanzen und der sehr großen Oberfläche unseres Darmes statt. Im Bereich der Peyer’schen Plaques befindet sich die „Immunschule“ unserer Abwehr. Kommt es in diesem Bereich z.B. zu einem Befall mit Candida, so wird der Kontakt zwischen Außenwelt = Nahrungsbrei und Innenwelt = Immunsystem eingeschränkt und es kommt zu Fehlsteuerungen. Hier liegt eine der möglichen Faktoren, die zur Fehlreaktionen des Immunsystems beitragen, die dann zu allergischen Reaktionen und Autoimmunerkrankungen führen können, weil die „Freund FeindErkennung“ gestört ist.

Diese Veränderung im Bereich der Darmflora kann man wie die Henne oder wie das Ei betrachten und sich die Frage stellen, ob diese Veränderungen Ursache oder ebenfalls Symptom der Milieuveränderungen sind. Die Erfahrung zeigt, dass im Rahmen von Umstimmungstherapien mit entlastenden und steuernden Maßnahmen sowie bewusster Ernährung die Störungen im Darmbereich nach und nach an Intensität verlieren. Möglicherweise ist dann doch noch ein gezielteres Eingreifen nötig, die Stö-
rung zeigt sich dann meist aber bei Weitem nicht so hartnäckig.

Zur allgemeinen, aber wirkungsvollen Beeinflussung des Magen-Darm-Trakts eignet sich eine Kombination aus entzündungswidrigen und beruhigenden (Kamille), erregerregulierenden (Myrrhe) und toxinbindenden (Kaffeekohle) Bestandteilen: Myrrhinil-Intest Tabletten (repha) 3 x tgl. 3-4 Tbl.

Die zentrale Rolle jeder grundsätzlichen Allergie-Therapie bildet die Umstimmung. Die Reaktion auf Reize, die auf den Körper einwirken, muss normalisiert werden, Überreaktionen sollen nicht unterdrückt werden, sondern durch Normalisierung der Reaktionslage unterbleiben.

Die bewährteste Therapie zur Erreichung dieses Zieles ist die Eigenblut-Behandlung. Köpereigenes Blut, das aus dem Gefäßsystem entnommen wird, wird eventuell nach Zwischenbehandlungen wie Versetzen mit Ozon, Potenzieren, Bestrahlen mit UVLicht, Versetzen mit destilliertem Wasser und / oder Vermischen mit entsprechenden Injektionspräparaten dem Patienten zurückinjiziert.

Sinn der Behandlung ist es, durch Blut, das die Gefäße verlassen hat und sich (nach Reinjektion) nun im Gewebe befindet, einen scheinbaren Fremdkörperreiz zu setzen. Das im Gewebe befindliche Blut muss abgebaut werden, wozu es in seine einzelnen Bestandteile zerlegt werden muss.

Darüberhinaus stellt das dem Körper wieder zugeführte Blut sozusagen eine
„Autonosode“ dar, die die Informationen z.B. durchgemachter Erkrankungen, im Körper befindlicher Schlackenstoffe oder aufgenommener Medikamente trägt und somit eine zielgerichtetere Ausscheidung ermöglicht. Das kommt natürlich besonders bei potenzierten Varianten der Eigenblutbehandlung zum Tragen, weshalb es sehr sinnvoll sein kann, grob- und feinstoffliche Komponenten zu einer wirkungsvollen Eigenblutbehandlung zu kombinieren.

Eine Umstimmungstherapie verspricht in aller Regel die beste Wirksamkeit, wenn der Patient mit dem auslösende Allergen möglichst wenig Kontakt hat. Befindet sich das Immunsystem gerade in der aktiven Phase der allergischen Reaktion, so wird ein regulierender Eingriff, der eine Veränderung der Reaktionsmuster zum Ziel hat, höchstwahrscheinlich keine Reizantwort des Immunsystems hervorrufen können. Dann erst einmal durch symptomatische Therapie dem Patienten Linderung verschaffen und die „richtige“ Therapie in die allergenarme Zeit verlegen.

Einige der bewährtesten Anwendungen

Desensibilisierung nach Herget

Die Desensibilisierung nach Herget, die seit Jahren von der Fa. Pascoe unter Verwendung ihres Präparates „Allergie Injektopas“ empfohlen wird, trägt ihren Namen zu Recht. Wir haben es hier in der Tat mit einer De-Sensibilisierung zu tun, angestrebtes Ziel ist es nicht, allergische Reaktionen zu reduzieren (= Hyposensibilisierung), sondern – s.o. – durch Umstimmung des Immunsystems eine Normalisierung der Reaktionsmuster zu erreichen. Die im Allergie Injektopas u.a. vorhandene Ameisensäure, Acidum formicicum ist ein in der Naturheilkunst vielverwendetes Mittel zur Unterstützung der Umstimmungsraktion. Neben diesem Inhaltsstoff finden sich noch weitere Homöopathika, deren Verwendung bei Reizungen und Rötungen im Bereich Augen, Nase, Rachen bewährt sind sowie entkrampfend auch die Atemwege wirken.

Die Desensibilisierung nach Herget gliedert sich in drei Schritte, die hintereinander folgen. In der ersten Serie wird mit Allergie Injektopas in alle zwei Tage steigender Dosierung die Regulationsbereitschaft des Körpers geweckt.

Im zweiten Schritt wird eine geringe Menge Eigenblut entnommen, typusabhängig 0,5 bis 1,0 ml oder auch in leicht ansteigender Dosierung von 0,5 nach 1,0 ml. Die Verabreichung erfolgt hier im wöchentlichen Abstand. Daher empfiehlt sich in der Zwischenzeit die Verwendung eines oralen Präparates zur Immunmodulation, z.B. Pascallerg Tbl. (Pascoe), Heuschnupfenmittel (DHU) o.ä., um die injektionsfreie Zeit zu überbrücken.

In der dritten Serie kommt eine größere Menge an Eigenblut zur Verwendung, zusätzlich kann das Blut z.B. durch die Beigabe von Ozon körperfremder gemacht werden, wodurch der gesetzte Reiz größer wird. Die genaue Vorgehensweise hängt natürlich von der Konstitution des Patienten ab. Grundsätzlich gilt: Je größer die verwendete Menge an Eigenblut ist, je körperfremder es wird, umso intensiver ist der Reiz. Mehr ist hier nicht automatisch besser! Es gilt, die Arndt-Schulz’sche Regel zu beachten:

Arndt-Schulz’sche Regel:

  • Schwache Reize fachen die Lebenstätigkeit an
  • Mittelstarke fördern die Lebenstätigkeit
  • Starke hemmen die Lebenstätigkeit
  • Stärkste Reize heben die Lebenstätigkeit auf

Üblicherweise empfehle ich an zwei aufeinander folgenden Jahren das Durchführen der Desensibilisierung nach Herget. Oft stellt der gewünschte Effekt sich erst nach dem zweiten Durchlauf ein bzw. wird durch den zweiten Durchlauf stabilisiert.

Schema der Desensibilisierung nach Herget
(auch zur Einlage in die Krankenkarte)

1. Serie  01. Tag  03. Tag  05. Tag  07. Tag  09. Tag  11. Tag
Allergie-Injektopas  0,3 ml  0,6 ml  1,0 ml  1,4 ml  1,7 ml  2,0 ml
Datum
2. Serie  14. Tag  21. Tag  28. Tag  35. Tag  42. Tag  49. Tag
Allergie-Injektopas  0,3 ml  0,6 ml  1,0 ml  1,4 ml  1,7 ml  2,0 ml
+ Eigenblut  1,0 ml  1,0 ml  1,0 ml  1,0 ml  1,0 ml 1,0 ml
Datum
3. Serie  56. Tag  63. Tag  70. Tag  77. Tag  84. Tag  91. Tag
Allergie-Injektopas  0,3 ml  0,6 ml  1,0 ml  1,4 ml  1,7 ml  2,0 ml
+ Eigenblut
+ Ozon  3,0 ml  3,0 ml  3,0 ml  3,0 ml  3,0 ml  3,0 ml
Datum

Nicht immer ist es problemlos möglich, dem Patienten problemlos Blut aus der Vene zu entnehmen. Zum Teil ist es – besonders bei sehr empfindlichen oder

reaktionsfreudigen Typen – auch gar nicht nötig, im ml-Bereich liegende Blutmengen zur Umstimmungstherapie zu verwenden. Dann bietet sich die Möglichkeit, einen Tropfen Blut aus Fingerbeere oder Ohrläppchen zu entnehmen und aufzupotenzieren, um die Wirkrichtung feinstofflicher zu gestalten.

Zwei sehr gut erprobte und sehr gut wirksame Varianten möchte ich im Anschluss vorstellen:

  • Potenziertes Eigenblut nach Frau Dr. Imhäuser
  • Orale Verabreichung potenzierten Eigenblutes

Gerade bei Kindern ist die Injektion von Eigenblut oft sehr problematisch – und glücklicherweise meist unnötig. Insbesondere Dr. Hedwig Imhäuser hat die orale Eigenbluttherapie sehr bekannt gemacht.

Grundsätzlich passiert die Herstellung nach den üblichen homöopathischen Potenzierungsregeln, wobei hier in aller Regel C – Potenzen hergestellt und angewandt werden: 1 Tropfen Blut wird mit 99 Tropfen 30%igem Aethanol (Weingeist) (= ca. 5 ml) verdünnt und potenziert:

  • 99 Tropfen Aethanol in ein Tropffläschchen füllen. Aus Fingerbeere oder Ohrläppchen 1 Tropfen Eigenblut hinzugeben
  • Flasche verschließen und mit 100 Schüttelschlägen den Inhalt zu einer C 1 – Potenz potenzieren
  • 1 Tropfen dieser C 1 – Potenz in ein weiteres Fläschchen mit 99 Tropfen Aethanol gegeben. Auch das mit 100 Schüttelschlägen potenzieren, damit liegt hier eine C 2 – Potenz vor
  • Durch Fortführen dieses Prozesses stellt man alle erforderlichen Potenzen her.

Als grundlegendes Verabreichungsschema zur Umstimmungstherapie bei allergischer Reaktionslage hat sich das Folgende sehr bewährt:

1. Woche  2 x tgl. 3-5 Tropfen  C 12
2. Woche  2 x tgl. 3-5 Tropfen  C 11
3. Woche  2 x tgl. 3-5 Tropfen  C 10
4. Woche  2 x tgl. 3-5 Tropfen  C 9
5. Woche  2 x tgl. 3-5 Tropfen  C 8
6. Woche  2 x tgl. 3-5 Tropfen  C 7
7. Woche  2 x tgl. 3-5 Tropfen  C 6
8. Woche  2 x tgl. 3-5 Tropfen  C 5
9. Woche  2 x tgl. 3-5 Tropfen  C 4

Eine weitere Methode, Eigenblut in potenzierter Form zu verwenden, bietet die Methode nach Leo Mandelartz:

Bei dieser Art der Eigenbluttherapie wird eine Ampulle eines geeigneten homöopathischen Mittels verwendet, das als Grundlage für die steigende Potenzierung eines Tropfen Eigenblutes dient.

Die Potenzierung des Eigenblutes erfolgt hier in etwa in D-Potenz-Schritten:

  • Mit einer 2-ml-Spritze werden 0,3 ml eines homöopathischen Injektionspräparates aufgezogen
  • Kapillarblut aus Fingerbeere oder Ohrläppchen abnehmen. 1 Tropfen Blut in die mit 0,3 ml Präparat gefüllte Spritze saugen. Da das Blut sich sofort mit dem homöopathischen Präparat vermischt, besteht keine Gefahr der Koagulation
  • Eine Kanüle 0,3 x 13 mm (Microlance, B&D) aufstecken
  • Die so verschlossene Spritze nun 10 x verschütteln. Nach diesen 10 Verschüttelungen liegt eine ~ D1-Potenz in der Spritze vor
  • Den Spritzenkonus durch Aspiration von Eigenblut-Präparat-Mischung entleeren. Luft aus der Spritze entfernen und die D1- Potenz komplett in die Bauchdecke des Patienten s.c. injizieren. Auch beim kompletten Entleeren der Spritze bleibt in dem Konus der Spritze und der Kanüle ein kleiner Rest an bereits potenziertem Gemisch. Dieser kleine verbliebene Rest entspricht in etwa einer Menge von 1 Tropfen
  • Mit der bereits benutzten Kanüle (und dem darin verbliebenen Rest der D1- Potenz) nochmals 0,3 ml des homöopathischen Mittels aus der Ampulle aufziehen und dann wiederum mit 10 Schüttelschlägen potenzieren. Damit liegt jetzt eine D2-Potenz vor. Diese wird ebenfalls direkt nach der D1-Potenz in die Bauchdecke s.c. injiziert
  • Dieser Vorgang wird üblicherweise so lange wiederholt, bis nach 6 bis 7 Entnahmen eine übliche 2-ml-Ampulle verbraucht worden ist
  • Insgesamt sollten 10 dieser Injektionsserien im wöchentlichen Abstand durchgeführt werden

Der wiederholte Einstich mit der sehr feinen Kanüle in jeder Sitzung ist wirklich sehr schmerzarm. Die Injektionen können problemlos s.c. am Bauch, am Oberarm oder am Oberschenkel erfolgen.

Eine Umstimmungstherapie sollte von ihrem zeitlichen Umfang her nicht unterschätzt werden. Ein Zeitraum von mindestens drei Monaten muss in jedem Fall einkalkuliert werden. Es empfiehlt sich beispielsweise folgender Ablauf:

  • Beginn mit Entlastung/Ausleitung: Entsäuerungsinfusionen I und II im Wechsel 2 x wöchentlich
  • Natronbäder/-duschen
  • Im täglichen Wechsel Nieren-, Leber/Galle- und Bindegewebstee 3 Tassen oder besser 1 Kanne (1 l) über den Tag verteilt trinken
  • Hirschzungenfarnkrauttrank für 6 Wochen
  • Schüßler’sche Biochemie, Tagesdosis evtl. in die Kanne Tees geben
  • Darmregulation mit Myrrhinil Intest

Nach 14 Tagen

  • Beginn der eigentlichen Umstimmung: Zusätzlich zu der bisherigen Medikation Desensibilisierung nach Herget beginnen, dauert etwa 3 Monate
  • Nach der jeweils 10. Entsäuerungsinfusion Beenden der Infusionstherapie erwägen
  • Basosyx-Tabletten
  • Umstimmung durch das Behandeln des Rückens mit Baunscheidtieren unterstützen. Aktiviert alle Reflexzonen des Rückens, unterstützt hervorragend die Wirkung der Eigenblut-Anwendung
  • Beibehalten der Medikation bis zum Ende der Eigenblut-Behandlung
  • Eventuell im Anschluss nach einer 1-monatigen Pause an die orale Verabreichung potenzierten Eigenbluts nach Frau Dr. Imhäuser erwägen

Dieses grobe Konzept soll einen Rahmen beispielhaft vorgeben, wie die Behandlungsverläufe miteinander kombiniert werden könnten. Natürlich wird die Therapie geleitet durch die Entwicklung des Patienten. Der Vorteil dieser Therapiestrategie liegt in seiner großen Flexibilität, die ein sehr individuelles Eingehen auf die Belange des Patienten ermöglicht.

In dieser kleinen Abhandlung bin ich nicht auf die Behandlung der akuten Symptomatik eingegangen. Diese Begleitung, die den Leidensdruck des Patienten mindert, kann und sollte natürlich bei Bedarf parallel zu diesem möglichen Behandlungsablauf erfolgen. Das kann meiner Meinung nach in vielen Fällen zunächst ebensogut eine bisher auch durchgeführte symptomatische Therapie sein, falls der Patient damit bisher zurechtkam.

Ebenso „fehlt“ an dieser Stelle die Erwähnung der so eminent wichtigen Begleitung des Patienten auf psychischer/seelischer/geistiger Ebene, ein Aspekt, der bei der ganzheitlichen Behandlung sicherlich nicht fehlen darf.

Eine aufmerksame, flexible und kreative therapeutische Begleitung des Patienten trägt die große Chance, dass es zwar nicht von heute auf morgen aber dafür umso nachhaltiger zu einer Veränderung der Reaktionslage des Patienten kommt.

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